Berufliche Bildung

Ein Mann benutzt eine grüne Bohrmaschine in einer Werkstatt und konzentriert sich auf seine Arbeit.

Unser Angebot

So gelingt der Weg ins Arbeitsleben

In unserem Berufsbildungsbereich unterstützen wir Menschen mit Behinderung, die neu oder wieder in die Arbeitswelt einsteigen möchten. Unsere Bildungsbegleiter stehen Ihnen vom ersten Schritt an zur Seite.

Eine bunte Palette an Bildungsinhalten wartet auf unsere Teilnehmenden. Sie lernen verschiedene Berufsfelder kennen und probieren sich in unterschiedlichen Bereichen aus: Ob kreatives Gestalten, Landschaftspflege, Elektro, Metall oder PC – was das Richtige ist, finden wir gemeinsam heraus.

Im Prozess legen wir großen Wert auf die Stärkung der individuellen Persönlichkeit. Wir öffnen den Weg für Kreativität und Neugier und bieten unseren Teilnehmenden Raum zur Orientierung. Sie lernen, strukturiert und selbstständig zu arbeiten. So bereiten sie sich auf die Arbeit in einem Werkstattbetrieb oder einem Unternehmen vor.

Der Ablauf

Nachhaltig lernen und sich weiterentwickeln

An Anfang steht das Eingangsverfahren: Wir nehmen uns drei Monate Zeit, damit die Teilnehmenden ankommen können und wir ihre Wünsche und Fähigkeiten kennenlernen. Gemeinsam erarbeiten wir ihre persönlichen und beruflichen Ziele.

Danach folgen zwei Jahre berufliche Bildung, die voller Lernen und Aktivitäten stecken:

Im beruflichen Lernen trainieren die Teilnehmenden gezielt ihre Fähigkeiten für das Arbeitsleben. Dazu gehören neben einer sorgfältigen handwerklichen Grundbildung auch Themen wie Elektronik und Elektrofertigung, Hauswirtschaft, das Lernen für Tätigkeiten im Büro und Arbeitssicherheit.

Im Rahmen des digitalen Lernens bieten wir Kurse z.B. in Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationen an. Jeder Teilnehmende hat Zugriff auf einen Laptop und erhält ein Tablet zur Nutzung während der Zeit im Berufsbildungsbereich.

Der dritte wichtige Baustein ist das soziale Lernen: Durch Aktivitäten in der Gruppe wie gemeinsames Kochen und Exkursionen werden soziale Kompetenzen gefördert, die im Beruf und im Alltag zentral sind. Wir legen Wert auf das Arbeiten in Teams, üben und reflektieren unsere Kommunikation und bieten spezielle Trainings zur Herausbildung der sozialen Fähigkeiten an.

Auch Lehrgänge mit Abschlüssen sind möglich: Zum Beispiel ein Staplerkurs mit Staplerschein oder Zertifikatslehrgänge wie der Lehrgang zur Assistenz im Büro mit IHK-Zertifikat.

Der jährlich stattfindende Gabelstaplerkurs vermittelt zum Beispiel in vier Tagen die nötige Theorie und Praxis, um den regulären Staplerschein zu erlangen. In kleinen Gruppen wird mit vielen Übungen und Wiederholungen gelernt. Das Lerntempo orientiert sich dabei an den Teilnehmer*innen.

Der Zertifikatslehrgang „Assistenz im Büro“ (IHK) dauert ein Jahr und startet immer im Oktober. Er umfasst 120 Stunden Fachtheorie und 380 Stunden Praxis, um wichtige unterstützende Arbeiten im Büro ausführen zu können. Fachlehrer*innen sorgen für eine hohe Qualität des Unterrichts, persönliche Paten begleiten den Lernprozess und helfen bei Problemen. Der Lehrgang schließt mit einer IHK-Prüfung und einem IHK-Zertifikat ab. Mit dem Zertifikat kann man die Lehrzeit im staatlich anerkannten Ausbildungsberuf Fachpraktiker/-in für Bürokommunikation (IHK) um bis zu sechs Monate verkürzen oder direkt in eine einfache Büro-Tätigkeit einsteigen.

Selbstbestimmt den Alltag gestalten ist ein wichtiges Ziel vieler Teilnehmenden. Bei uns können sie ihre Fähigkeiten weiterentwickeln, um dieses Ziel zu erreichen.

Dazu gehört das Lernen für den eigenen Alltag rund um Themen wie:

gesund kochen
planvoll einkaufen
richtig mit Geld umgehen
Zeiten und Termine im Griff haben
Konflikte lösen

Zentral ist auch die persönliche Entwicklung: Hier hat jede*r eigene, ganz persönliche Entwicklungsziele: ob das Selbstbewusstsein zu stärken, einen guten Umgang mit anderen Menschen zu pflegen oder Stress zu bewältigen. Wir unterstützen die Teilnehmenden beim Erreichen ihrer Ziele.

Außerdem stärken wir die Allgemeinbildung und das Wissen rund um Themen wie Umwelt, Geschichte, Religionen, Deutschland und andere Länder, Technik etc. Wir schärfen die Fähigkeiten Lesen, Schreiben und Rechnen – für Beruf und Alltag.

Die Teilnehmenden lernen drei bis fünf verschiedene Berufsfelder kennen. Durch zahlreiche Projekte und Praktika machen sie sich ein Bild von möglichst vielen unserer Abteilungen.

Wir legen großen Wert auf Zeit und Raum für Orientierung. So kommen die Teilnehmenden zu einer fundierten Entscheidung über ihre Berufswahl.

Die Perspektiven

So geht es nach der beruflichen Bildung weiter

Nach dem Abschluss des Berufsbildungsbereichs starten die meisten ins Arbeitsleben. Dabei gibt es verschiedene Wege: Die Teilnehmenden können entweder in der Produktion oder den Dienstleistungen des bhz arbeiten. Hier sind für besondere Anforderungen auch beschützte Arbeitsplätze möglich. Oder sie nehmen den Sprung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Wir bieten einen speziellen Lehrgang für diejenigen an, die in einem Unternehmen außerhalb des bhz arbeiten möchten.

Nach 27 Monaten Berufsbildung ist das Lernen jedoch nicht zu Ende: Im bhz setzen wir auf lebenslanges Lernen.

Bildung wird inklusiver

Wir möchten unseren Klient*innen ermöglichen, dort zu lernen, wo alle lernen. Unsere Kooperation mit der Volkshochschule Stuttgart setzt dies in die Tat um: Unsere Klient*innen können dort Kurse besuchen, sodass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen.

Wir unterstützen sie bei der Anmeldung und durch finanzielle Hilfen. Für Bildungsmaßnahmen während der Arbeitszeit gibt es eine Freistellung. Ein Angebot, das großen Anklang findet.